Interview mit Jörn Grote zum Thema Franchise

Jörn Grote

Jörn Grote

Franchise Welt: Hallo Herr Grote, vielen Dank für das Interview zu Franchise Welt. Wir sind ein ganz junges und neues Portal im Bereich Franchise. Was genau hat Sie dazu bewegt Partner hier bei Franchise Welt zu werden?

Jörn Grote: Die Möglichkeit ein solches Portal auch inhaltlich noch mit zu gestalten ist eine tolle Aufgabe. Speziell das Thema Steuerberatung und Controlling von Franchise-Systemen ist meist ein wenig vertretenes Thema. Obwohl zählen, messen und wiegen die Grundtugenden sind, wie auch ein Franchise-Betrieb oder ein Franchise-System gesteuert werden muss.

Franchise Welt: Wie genau sind Sie zum Franchise gekommen und wie lange sind Sie bereits in der Branche aktiv?

Jörn Grote: Ich komme aus der Beratung von mittleren und großen Unternehmen, zu unterschiedlichen Fragenstellungen, zählte auch die Deutsche Shell als eines der größten Systeme im Tankstellen-Geschäft zu meinen Kunden. Danach durfte ich dann 10 Jahre für die Deutsche Bahn das Franchise-System „ServiceStore DB“ aufbauen. Dieses zählte zu den größten Convenience Franchise-Systemen im Deutschen Markt ausserhalb der Tankstellen Welt. Schon dort gab es entsprechende Anknüpfungen zur ETL Gruppe mit ihren 700 Steuerberatungskanzleien und der damit verbundenen  tollen flächendeckenden Präsenz in Deutschland. Die Besonderheit, sich unter anderem auf Branchenspezialisierungen wie auch auf den Franchisebereich zu fokussieren fand ich faszinierend. Diese Weitsicht und Mandantennähe im Sinne eines Gesprächspartners auf Augenhöhe, in der jeweiligen Branche zu sein, findet man nur selten. Somit bin ich nun schon über 12 Jahre im System- und Franchise-Geschäft in unterschiedlichen Funktionen unterwegs.

Franchise Welt: Was fasziniert Sie denn besonders beim Thema Franchising?

Jörn Grote: Die Vielfalt der Geschäftsmodelle und Branchen und die typischen Eigenarten des Franchise: „einmal gedacht und 100 mal gemacht“. Dies birkt großartige Chancen aber auch sehr häufig unterschätzte Risiken. Fehler können ebenso kopiert und 100 mal gemacht werden wie die guten Business-Solutions eines Franchise-Systems. Gerade der Bereich der Unternehmens-Steuerung (Controlling) wird aus meiner Sicht sehr häufig nicht ausreichend für das jeweilige Franchise-System durchdacht. Schnell vergleicht man Apfel mit Birnen und verliert den entscheidenden Vorteil eines möglichen Benchmarkings, und damit der optimalen Beratung  eines Franchise-Nehmers. Diese Lücke wollen wir als Partner der Franchise-Systeme und Franchise-Nehmer gern schließen.

Franchise Welt: Viele Personen schrecken zurück, wenn sie das Wort Franchising hören. Gibt es in diesem Bereich wirklich so viele schwarze Schafe?

Jörn Grote: Es liegt mir fern hier Verurteilungen vorzunehmen. Aber es gibt sicherlich Franchise-Systeme, die sich noch in der Entwicklung befinden bzw. optimierungsfähig sind. Somit auch Franchise-Systeme die mit höheren Risiken für den Franchise-Nehmer ausgestattet sind. Bei der Auswahl des richtigen Franchise-Systems helfen aber Orientierungen wie z.B. die Zertifizierung des DFV und die Checklisten die man beim DFV erhält um für sich das richtige Franchise-System auszuwählen.

Frachise Welt: Wie sehen Sie die Entwicklung von Franchise in der Zukunft? – Wird es Ihrer Einschätzung nach in den nächsten Jahren noch viele Unternehmen geben, die sich für diesen Weg der Expansion entscheiden?

Jörn Grote: Ein klares JA! Wir werden auch Franchise zukünftig in Branchen antreffen in denen wir uns dies heute noch schwer vorstellen können. Denken Sie nur an den Bereich der Medizin. Die Möglichkeiten für ein noch schnelleres Wachstum des Franchisemarktes und die Ausdehnung in den Branchen, die heute noch nicht durch Franchise bestimmt werden. Nur die eingeschränkte Möglichkeit die richtigen Franchise-Nehmer zu finden begrenzt bzw. verlangsamt diesen Prozess. Hier muss die Politik sicherlich noch für bessere Rahmenbedingung sorgen. Die „Belohnung“ Risiken als Unternehmer zu übernehmen, sind bei uns nicht ausreichend vorhanden.

Franchise Welt: Was ist Ihr ganz persönlicher Tipp für Personen, die sich für Franchise interessieren?

Jörn Grote: Ich würde jedem raten, sich als allererstes darüber bewußt zu werden, warum ich Unternehmer werden will, dann warum gerade Franchise-Nehmer und in welcher Branche. In den meisten Fällen bin ich auf Personen getroffen, die sich diese Grundüberlegungen nicht ausreichend selber beantwortet haben. Bei den weiteren Themenstellungen der Unternehmensgründung, Finanzierung, Geschäftsplanung, fortlaufenden steuerlichen Beratung, wie auch betriebswirtschaftlichen Beratung können wir als ETL Franchise gern helfen. Jedoch setzt dies voraus, dass ein Unternehmer auch den wirklichen Willen zum Unternehmertum hat. Nur dann wird er sich auch die notwendige Hilfestellung holen, weil seine Vision im Vordergrund steht. Die Vision als Unternehmer etwas zu unternehmen. Unternehmer/ Franchise-Nehmer bedeutet klare Visionen und Durchhaltevermögen zu haben.

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